12. September 2018 - Seit Jahren investieren chinesische Unternehmen zunehmend im Ausland – meist mit strategischen Zielen. In Afrika und Südamerika, um sich Zugang zu wichtigen Rohstoffen zu sichern und die Infrastruktur für die eigenen Handelsrouten auszubauen. Immer mehr Investitionen aus dem Reich der Mitte fließen aber in den letzten Jahren auch nach Europa. Dort waren chinesische Unternehmen auf großer Einkaufstour. Besonders Großbritannien, Deutschland, Spanien und Frankreich erfreuten sich einer zunehmend großen Präsenz in den chinesischen Warenkörben.
Im 1. Halbjahr 2018 lagen die chinesischen Unternehmensübernahmen in Europa über dem Vorjahreszeitraum – und mit durchschnittlich 600 Millionen Euro pro Deal auf einem Neunjahreshoch. Vier Mal mehr haben chinesische Unternehmen seit 2014 in Europa investiert als andersherum.
Der deutsche Roboterhersteller Kuka ist nur ein Beispiel. Aber auch bei der Deutschen Bank (zumindest noch) oder sogar bei Daimler halten chinesische Investoren Aktienpakete. Geld haben sie genug. Laut aktuellen Daten der Weltbank dürften sich die chinesischen Devisenreserven auf rund 2,7 Billionen Euro belaufen. Mit diesem vor allem aus Exportüberschüssen der letzten Jahre angehäuften Geld könnten die Chinesen problemlos „aus der Portokasse“ alle 30 Dax-Unternehmen kaufen – und sogar noch viele weitere… Zuletzt gab es aber einigen Gegenwind. Die Bundesregierung hat zuletzt den Einstieg chinesischer Investoren beim Netzbetreiber 50 Hertz vereitelt und den Kauf von Leifeld Metal Spinning nach China untersagt. Die Sicherheitsbedenken seien zu groß.
Strategische Investitionen in Europa im Visier
Nicht nur in Afrika oder Südamerika, sondern auch in Europa sind die Investitionen aus dem Reich der Mitte meist strategisch. Sie konzentrieren sich auf Energieversorger und die Transportbranche, Industriemaschinen und Telekommunikation. Zum Teil steht ein Technologie- und Wissenstransfer im Mittelpunkt, teilweise aber vermutlich auch geostrategische Visionen der Staatsregierung. Diese will wohl mit der „Belt-Road-Initiative“ die eigene (Vormacht-)Stellung in Asien und der Welt festigen und weiter ausbauen.
Hunderte Milliarden US-Dollar will sie dafür in die Energie-, Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur pumpen sowie in Netzwerke von Öl- und Gaspipelines, Strom- und Glasfasernetzen, Eisenbahnen, Straßen und Seehäfen.
Von diesen Investitionen in Infrastruktur und Handelsrouten profitieren auch deutsche Unternehmen. Die Abhängigkeit von Handelspartner China steigt jedoch sukzessive. Mit all den verbundenen Risiken: von Marken- und Patentrechtsverletzungen, steigendem Wettbewerb, Inkassoschwierigkeiten, geringer Rechtssicherheit und eingeschränktem Marktzugang für ausländische Unternehmen, Zahlungsrisiken oder auch deutlich steigenden Insolvenzen.
Starke Investoren mit hoher Finanzkraft sind für Unternehmen hierzulande also sowohl Chance auch Risiko.
Im 1. Halbjahr 2018 lagen die chinesischen Unternehmensübernahmen in Europa über dem Vorjahreszeitraum – und mit durchschnittlich 600 Millionen Euro pro Deal auf einem Neunjahreshoch. Vier Mal mehr haben chinesische Unternehmen seit 2014 in Europa investiert als andersherum.
Der deutsche Roboterhersteller Kuka ist nur ein Beispiel. Aber auch bei der Deutschen Bank (zumindest noch) oder sogar bei Daimler halten chinesische Investoren Aktienpakete. Geld haben sie genug. Laut aktuellen Daten der Weltbank dürften sich die chinesischen Devisenreserven auf rund 2,7 Billionen Euro belaufen. Mit diesem vor allem aus Exportüberschüssen der letzten Jahre angehäuften Geld könnten die Chinesen problemlos „aus der Portokasse“ alle 30 Dax-Unternehmen kaufen – und sogar noch viele weitere… Zuletzt gab es aber einigen Gegenwind. Die Bundesregierung hat zuletzt den Einstieg chinesischer Investoren beim Netzbetreiber 50 Hertz vereitelt und den Kauf von Leifeld Metal Spinning nach China untersagt. Die Sicherheitsbedenken seien zu groß.
Strategische Investitionen in Europa im Visier
Nicht nur in Afrika oder Südamerika, sondern auch in Europa sind die Investitionen aus dem Reich der Mitte meist strategisch. Sie konzentrieren sich auf Energieversorger und die Transportbranche, Industriemaschinen und Telekommunikation. Zum Teil steht ein Technologie- und Wissenstransfer im Mittelpunkt, teilweise aber vermutlich auch geostrategische Visionen der Staatsregierung. Diese will wohl mit der „Belt-Road-Initiative“ die eigene (Vormacht-)Stellung in Asien und der Welt festigen und weiter ausbauen.
Hunderte Milliarden US-Dollar will sie dafür in die Energie-, Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur pumpen sowie in Netzwerke von Öl- und Gaspipelines, Strom- und Glasfasernetzen, Eisenbahnen, Straßen und Seehäfen.
Von diesen Investitionen in Infrastruktur und Handelsrouten profitieren auch deutsche Unternehmen. Die Abhängigkeit von Handelspartner China steigt jedoch sukzessive. Mit all den verbundenen Risiken: von Marken- und Patentrechtsverletzungen, steigendem Wettbewerb, Inkassoschwierigkeiten, geringer Rechtssicherheit und eingeschränktem Marktzugang für ausländische Unternehmen, Zahlungsrisiken oder auch deutlich steigenden Insolvenzen.
Starke Investoren mit hoher Finanzkraft sind für Unternehmen hierzulande also sowohl Chance auch Risiko.