13. März 2018 - Der Protektionismus ist zurück. Mit aller Macht, mit lauten Drohungen und unüberschaubaren Konsequenzen. Weltweit wurden im vergangenen Jahr zwar nur noch 467 neue protektionistische Maßnahmen zum Schutz der eigenen Wirtschaft eingeführt, aber die jüngsten Ankündigungen aus den Vereinigten Staaten lassen selbst die sonst so besonnenen EU-Kommissare mit den Säbeln rasseln. US-Strafzölle auf Stahlimporte sollen mit EU-Strafzöllen auf Motorräder, Jeans und Orangensaft beantwortet werden.
Die Reaktion kommt nicht von ungefähr: Schon 2017 gingen knapp 20% der neuen weltweiten Handelbarrieren auf das Konto der US-Regierung. Dies belegt der aktuelle Protektionismus-Report von Euler Hermes.
Mit 90 neuen Handelshürden hat Donald Trump im ersten Amtsjahr entgegen dem globalen Trend Abschottungssignale vor allem in Richtung China und Kanada gesendet. Mit den jüngsten Strafzoll-Ankündigungen könnte zukünftig auch die deutsche Stahl- und Aluminiumindustrie empfindlich getroffen werden. Auf jeden Fall fördert die Diskussion um mögliche protektionistische Maßnahmen und Gegenmaßnahmen Unsicherheit in einer Weltwirtschaft, die sich auf Wachstumskurs befindet.
Protektionismus auch in Europa
Deutsche Unternehmen müssen jedoch nicht unbedingt interkontinental aktiv sein, um staatliche Wettbewerbsförderung einkalkulieren zu müssen. Auch die britische Regierung baut den Protektionismus weiter aus, wenn auch mit anderen Zielen. Hier werden heimische Wirtschaftszweige gezielt gefördert, um der Verunsicherung im Brexit-Umfeld entgegen zu wirken. Trotzdem geht die jüngste Insolvenzprognose von Euler Hermes für Großbritannien von einem Anstieg um 8 Prozent in diesem Jahr aus. Das wäre die zweitstärkste Zunahme von Firmenkonkursen weltweit, direkt nach erwarteten 10 Prozent in China.
Gezielte Förderungen heimischer Branchen haben auch Deutschland und die Schweiz auf die Ränge 4 und 6 in der Protektionismus-Weltrangliste katapultiert. In den vergangenen vier Jahren wurden jeweils 185 deutsche und 154 Schweizer Maßnahmen zum Schutz wichtiger Exportsektoren wie dem Maschinenbau, der Metallindustrie und dem Chemiesektor ergriffen.
Auch wenn die Motive für Protektionismus unterschiedlicher Natur und Ausprägung sind: Die Gefahr einer „Wie-Du-mir-so-ich-Dir“-Spirale steigt. Wer die eigene Wirtschaft durch Abschottung oder Förderung schützt, provoziert in diesem Klima zwangsläufig Reaktionen in anderen Ländern. Die scheinbaren Vorteile für die heimische Wirtschaft werden an anderer Stelle im Außenhandel teuer bezahlt. Diese Unberechenbarkeit für Handelskosten kann schnell die Entwicklung großer Branchen in Mitleidenschaft ziehen und damit gefährliche Bremsspuren in der globalisierten Handelswelt hinterlassen. Unternehmen sollten sich daher frühzeitig absichern.
Die Reaktion kommt nicht von ungefähr: Schon 2017 gingen knapp 20% der neuen weltweiten Handelbarrieren auf das Konto der US-Regierung. Dies belegt der aktuelle Protektionismus-Report von Euler Hermes.
Mit 90 neuen Handelshürden hat Donald Trump im ersten Amtsjahr entgegen dem globalen Trend Abschottungssignale vor allem in Richtung China und Kanada gesendet. Mit den jüngsten Strafzoll-Ankündigungen könnte zukünftig auch die deutsche Stahl- und Aluminiumindustrie empfindlich getroffen werden. Auf jeden Fall fördert die Diskussion um mögliche protektionistische Maßnahmen und Gegenmaßnahmen Unsicherheit in einer Weltwirtschaft, die sich auf Wachstumskurs befindet.
Protektionismus auch in Europa
Deutsche Unternehmen müssen jedoch nicht unbedingt interkontinental aktiv sein, um staatliche Wettbewerbsförderung einkalkulieren zu müssen. Auch die britische Regierung baut den Protektionismus weiter aus, wenn auch mit anderen Zielen. Hier werden heimische Wirtschaftszweige gezielt gefördert, um der Verunsicherung im Brexit-Umfeld entgegen zu wirken. Trotzdem geht die jüngste Insolvenzprognose von Euler Hermes für Großbritannien von einem Anstieg um 8 Prozent in diesem Jahr aus. Das wäre die zweitstärkste Zunahme von Firmenkonkursen weltweit, direkt nach erwarteten 10 Prozent in China.
Gezielte Förderungen heimischer Branchen haben auch Deutschland und die Schweiz auf die Ränge 4 und 6 in der Protektionismus-Weltrangliste katapultiert. In den vergangenen vier Jahren wurden jeweils 185 deutsche und 154 Schweizer Maßnahmen zum Schutz wichtiger Exportsektoren wie dem Maschinenbau, der Metallindustrie und dem Chemiesektor ergriffen.
Auch wenn die Motive für Protektionismus unterschiedlicher Natur und Ausprägung sind: Die Gefahr einer „Wie-Du-mir-so-ich-Dir“-Spirale steigt. Wer die eigene Wirtschaft durch Abschottung oder Förderung schützt, provoziert in diesem Klima zwangsläufig Reaktionen in anderen Ländern. Die scheinbaren Vorteile für die heimische Wirtschaft werden an anderer Stelle im Außenhandel teuer bezahlt. Diese Unberechenbarkeit für Handelskosten kann schnell die Entwicklung großer Branchen in Mitleidenschaft ziehen und damit gefährliche Bremsspuren in der globalisierten Handelswelt hinterlassen. Unternehmen sollten sich daher frühzeitig absichern.