03.02.2024 – Zusammenfassung
Seit Anfang des Jahres gehen Landwirte in ganz Europa auf die Straße, um gegen Einkommensverluste, übermäßige Regulierung und unfairen Wettbewerb durch Importe zu protestieren. Die Landwirte haben von der rekordverdächtigen Lebensmittelinflation in Europa nicht so stark profitiert wie die Hersteller oder der Einzelhandel: Zwischen 2022 und 2023 sinken die Realeinkommen in der EU um -12 % und in Frankreich sogar um -22 %. Die Auswirkungen der Regulierung sind schwieriger zu messen, aber die landwirtschaftliche Produktivität ist in den letzten fünf Jahren in vielen europäischen Ländern rapide zurückgegangen. Im Gegensatz dazu hat der Freihandel die Schleuse für Billigimporte von außerhalb der EU nicht geöffnet, da der Sektor weiterhin stark subventioniert wird. Die anhaltenden Unruhen könnten politische Auswirkungen auf die bevorstehenden Europawahlen haben und sollten die politischen Entscheidungsträger dazu bewegen, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene zu handeln, hoffentlich ohne die Nachhaltigkeitsverpflichtungen für den Sektor zu gefährden.