11.11.2023 – Diese Woche haben wir drei wichtige Themen analysiert:
- Zunächst möchten wir nach einem Monat unsere neuesten Wirtschaftsszenarien für den Konflikt zwischen Israel und der Hamas vorstellen. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass sich die Spannungen zu einem langwierigen, aber begrenzten Konflikt entwickeln werden (75 % Wahrscheinlichkeit). Die Auswirkungen auf die weltweiten Rohstoffpreise und die Inflation halten sich in Grenzen, da die Ausgangsbedingungen bereits sehr angespannt waren. Insgesamt erwarten wir einen leichten Stagflationseffekt für die Weltwirtschaft, der sich kaum auf die Kapitalmärkte auswirken wird. In einem Negativszenario einer ernsthaften Eskalation eines regionalen Konflikts mit direktem Eingreifen des Irans und der USA könnten die OPEC+-Länder eine drastische Drosselung der Ölproduktion beschließen, die an das Ölembargo von 1973-1974 erinnert, und die Befürchtung einer Störung des Handels in der Straße von Hormuz würde in die Höhe schießen. Dies würde zu rekordhohen Ölpreisen führen und eine Rezession in der Weltwirtschaft auslösen. Auch die Kapitalmärkte würden stark in Mitleidenschaft gezogen: Die Aktienindizes würden in den USA um -7 % und in der Eurozone um -9 % fallen, und die Kreditspreads würden sich ausweiten.